Zehn Fragen zur Patientenverfügung
1 Was wird in einer Patientenverfügung geregelt?
Die Verfügung hält fest, welche medizinischen Massnahmen man zulassen will, falls man aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls urteilsunfähig wird. Darunter fällt etwa, ob bei einer dauerhaften Hirnschädigung wiederbelebende Massnahmen oder künstliche Ernährung erwünscht sind.
2 Kann man in der Verfügung auch einen Vertreter bestimmen, der in solchen Fällen entscheidet?
Ja. Sogar mehrere Vertreter sind möglich, beispielsweise alle Kinder. Man kann auch einen Ersatz nennen für den Fall, dass die eingesetzte Person nicht entscheiden will oder kann.
3 Muss eine Patientenverfügung handschriftlich verfasst werden?
Nein. Sie muss aber in schriftlicher Form aufgesetzt und von Hand unterzeichnet werden. Man kann dazu auch eine vorgedruckte Vorlage verwenden und unterschreiben.
4 Können auch Minderjährige eine Patientenverfügung erstellen?
Ja, sofern sie urteilsfähig sind. Wer eine Patientenverfügung verfassen will, muss in der Lage sein, die Tragweite und die möglichen Folgen seiner Anordnungen zu verstehen. Das ist von der Entwicklung des Jugendlichen abhängig, es gibt keine fixe Altersgrenze.
5 Sind alle denkbaren Anordnungen verbindlich?
Nein. Das Selbstbestimmungsrecht hat Grenzen. Man darf zwar bestimmen, dass man auf lebenserhaltende Massnahmen verzichten möchte. Die Anordnung von aktiver Sterbehilfe, also zum Beispiel der Wunsch nach einem tödlichen Medikament, wäre nicht zulässig.
6 Wo sollte eine Patientenverfügung aufbewahrt werden?
Am besten bewahrt man sie an einem Ort auf, der den nächsten Angehörigen bekannt ist. Es ist empfehlenswert einer Vertrauensperson oder dem Hausarzt eine Kopie zu geben.
7 Kann man in der Patientenverfügung auch die Entnahme von Organen untersagen?
Ja. Zurzeit dürfen Ärzte einem Verstorbenen nur dann Organe, Gewebe oder Zellen entnehmen, wenn er zuvor ausdrücklich dazu eingewilligt hat oder die nächsten Angehörigen damit einverstanden sind. Am 15. Mai 2022 haben sich die Schweizer Stimmbürger für eine andere Lösung entschieden. Sobald das neue Gesetz in Kraft tritt, kann man eine Organentnahme nur noch verhindern, wenn man sie zu Lebzeiten ausdrücklich abgelehnt hat.
8 Gilt eine Patientenverfügung zeitlich unbeschränkt?
Ja. Man sollte sie aber regelmässig überprüfen und je nach Bedürfnis eine neue Verfügung verfassen.
9 Ist eine Patientenverfügung auch im Ausland gültig?
Bei einem Spitalaufenthalt im Ausland gilt die im jeweiligen Land geltende Gesetzgebung. Auch andere Länder kennen Patientenverfügungen. Je nach Land kann eine Patientenverfügung nach Schweizer Recht gültig sein oder nicht.
10 Wer entscheidet für eine urteilsunfähige Person ohne Patientenverfügung über medizinische Massnahmen?
Vertretungsberechtigt sind in erster Linie der Ehegatte oder Konkubinatspartner und in zweiter Linie die Kinder, Eltern oder Geschwister.
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